Dual oder doch lieber Normal? So findest du dein Studium!

Wenn ihr in Kürze euren Abschluss macht, dann steht ihr bestimmt schon ein wenig unter Stress beim Gedanken an die letzen großen Prüfungen der Schulzeit. Aber das ist irgendwann vorbei und dann wollen viele von euch sicherlich ein Studium anfangen. Vielleicht stresst den einen oder anderen der Gedanke an die bevorstehende Studienentscheidung mehr als die kommenden Prüfungen – und das können wir gut verstehen, denn auch wir haben mal vor dieser Entscheidung gestanden. In diesem Blogpost wollen wir euch die Entscheidung zwischen einem normalen und einem dualen Studium etwas leichter machen.

Gleich zu Beginn sei gesagt: Richtig oder Falsch gibt es bei der Studienwahl nicht. Alle Menschen sind verschieden, haben verschiedene Fähigkeiten und Stärken. Wenn ihr noch gar keine Ahnung habt, in welche Richtung euer Studium gehen soll, gibt es im Netz viele Selbsttests die euch Hinweise auf eine Fachrichtung geben können, die zu euch passt.

Theorie

Das normale Studium ist deutlich theoretischer. Ihr erhaltet eine breite wissenschaftliche Ausbildung und legt damit einen Grundstein für eure Karriere, haltet euch aber auch die Tür zu einer Tätigkeit in der Forschung offen. Es wird erwartet, dass ihr euch auch abseits von Vorlesung und Seminar mit den Inhalten auseinandersetzt, denn es gibt einen hohen Selbstlernanteil. Wenn ihr wirklich für ein Thema brennt, bekommt ihr die Gelegenheit euch tief einzuarbeiten und selbst ein Experte zu werden. Der Bezug zur Praxis kommt so aber leider oft zu kurz, viele Studenten ärgern sich darüber und fühlen sich schlecht auf den Berufsalltag vorbereitet.

Ganz anders sieht es hier beim dualen Studium aus. Da ihr in Kooperation mit einem Unternehmen studiert, absolviert ihr entweder zeitgleich zum Bachelor eine Berufsausbildung oder mehrere Praktika. So wechseln sich Theorie und Praxis ständig ab und ihr könnt in der Vorlesung erlernte Konzepte gleich in der nächsten Praxisphase anwenden. Dazu kommt, dass die meisten dualen Studiengänge von (Fach-) Hochschulen angeboten werden und nicht durch Universitäten. Dementsprechend ist auch die Art des Lernens praxisbezogener und eher so, wie ihr es aus der Oberstufe gewohnt seid.

Praxis

Durch den starken Fokus auf die Theorie kommt der Bezug zur Praxis beim Unistudium aber leider oft zu kurz, viele Studenten ärgern sich darüber und fühlen sich schlecht auf den Berufsalltag vorbereitet. Abhilfe schaffen freiwillige oder Pflichtpraktika, die ihr in den Semesterferien absolvieren könnt. Ein Vorteil ist, dass ihr so in mehrere Unternehmen und Branchen reinschnuppern könnt und euch nicht wie im dualen Studium auf einen Arbeitgeber festlegt.

Im dualen Studium arbeitet ihr in der Regel in sechs mehrmonatigen Praxisphasen oder aber an bestimmten Wochentagen im Unternehmen und lernt verschiedene Bereiche von Grund auf kennen. Damit habt ihr euren Freunden von der Uni an Praxiserfahrung einiges voraus. Der Nachteil: Bereits sehr früh legt ihr euch auf eine Branche und auch ein Unternehmen fest.

Freizeit

Wer sich gut motivieren kann und ein Experte in Zeiteinteilung ist, für den ist die Universität das richtige. Ihr habt in der Regel weniger vorgegebene Veranstaltungen und Termine als beim dualen Studium, bekommt aber wenn ihr das ganze Semester nur gechillt habt bei den Klausuren die Quittung. Im Allgemeinen haben reguläre Studenten aber deutlich mehr Freizeit als duale.

Die Freizeit ist beim dualen Studium ein Knackpunkt, davon gibt es nämlich nicht viel. Wer mit dem linken Fuß im Büro und mit dem rechten im Hörsaal steht, hat nicht viel freie Zeit. Trotzdem gibt es auch beim dualen Studium immer mal wieder Phasen die ruhiger verlaufen. Außerdem können duale Studenten auch Urlaub nehmen, das sind per Gesetz mindestens 24 Tage im Jahr, häufig sogar 30.

Geld

Es gibt viele Wege ein Studium zu finanzieren, vielleicht können euch eure Elten unterstützen, und wenn nicht, dann seid ihr vielleicht BAföG berechtigt oder bekommt einen günstigen Studienkredit. Dazu habt ihr die Möglichkeit in der Freizeit arbeiten zu gehen, sei es als Bedienung, mit Nachhilfeunterricht oder im bezahlten Praktikum.

Im dualen Studium wird euch viel Kopfzerbrechen abgenommen, denn in der Regel werdet ihr vom Kooperationsunternehmen bezahlt. Im Schnitt liegt die monatliche Vergütung zwischen 700 und 1.100 Euro. Davon können die meisten regulär Studierenden nur träumen.

Ausland

Im regulären Studium sind Auslandsaufenthalte in der Regel nicht fest vorgesehen, meistens aber problemlos möglich. Besonders durch das Erasmus-Programm steht der Weg ins europäische Ausland offen.

Im dualen Studium gibt es leider meinst überhaupt keinen individuellen Spielraum, dafür ist aber in sehr vielen Programmen vor allem in größeren Firmen ein Auslandssemester oder -Praktikum fest eingeplant.

Und danach?

Nach einem Uni-Bachelor kann man zwar auch in der Wirtschaft Fuß fassen, jedoch wird meistens erwartet, dass ihr noch einen Master dranhängt um eure Wissenschaftliche Ausbildung zu vervollständigen. Mit einem Masterabschluss von einer Universität seid ihr dann eine begehrte und gut ausgebildete potentielle Führungskraft.

Das duale Studium an sich ist eher auf Fach- als auf Führungskräfte ausgerichtet. Nach den drei bis vier Jahren in eurem Unternehmen seid ihr bereit in den Job zu starten und bekommt in der Regel auch ein Angebot. Wenn ihr einen Master machen möchtet, ist das zwar möglich, aber etwas schwieriger als nach einem Uni-Bachelor.

Fazit

Keiner kann euch sagen, was das Richtige für euch ist – das wisst nur ihr selbst. Ihr solltet euch auch von Familie und Freunden nicht zu sehr beeinflussen lassen. Hoffentlich konnten wir euch in diesem Blogpost einen kleinen Überblick geben und euch die Entscheidung erleichtern.